Der kinesiologische Muskeltest: Was wird da eigentlich getestet?

Nichts ist so einfach in der Anwendung und gleichzeitig so schwierig in der Erklärung wie der kinesiologische Muskeltest. Ich versuche es aber natürlich trotzdem 😉

Energie im Fluss

Beim ersten Hören mag das Wort „Test“ an einen Qualitäts-Test erinnern, wie man es von Instituten wie Stiftung Warentest, Öko-Test & Co. kennt, bei denen ein Test-Siegel vergeben wird. Beim Muskeltest ist dies jedoch in keinster Weise der Fall, denn der Muskel wird weder auf Qualität noch auf Leistung im Sinne von Muskelkraft getestet. Stattdessen kann man Test eher mit einer Überprüfung assoziieren, ob alles richtig funktioniert, ähnlich einem Bremsentest oder Sehtest. Das „richtige Funktionieren“ bezieht sich dabei jedoch nicht die Funktion des Muskels (und hat darum wie oben schon beschrieben auch nichts mit der Muskelkraft zu tun), sondern auf einen freien Energiefluss im Körper. Wie du vermutlich bereits weißt bedeutet Kinesiologie „Lehre von der Bewegung“ und genau um diese Bewegung der Energie geht es. Während unser Bewusstsein diese Energie größtenteils nicht wahrnimmt, wird dagegen unser Unterbewusstsein tiefgreifend von ihr beeinflusst.

Wenn das System aus Körper, Geist und Seele in Balance ist, kann Energie frei und ohne Blockaden fließen. Beim kinesiologischen Muskeltest überprüft man das freie Fließen dieser Energie. Der Muskel dient dabei (lediglich) als Indikator: Ist eine Störung im System, ist die Energie blockiert, und der Muskel wird dies durch eine schwache Reaktion anzeigen. Ist das innere System jedoch in Balance und frei von Blockaden oder Sabotagen, fließt die Energie, und der Muskel wird dies durch eine starke Reaktion anzeigen.

Feedback auf äußere Reize

Neben dem Anzeigen eines freien Fließens von Energie ist dein System aus Körper, Geist und Seele auch in der Lage, auf äußere Informationen und Reize zu reagieren. Du hast vielleicht schon einmal von Biofeedback gehört: Patient:innen mit psychischen und körperlichen Erkrankungen lernen dabei, normalerweise unbewusst ablaufende Prozesse im eigenen Körper gezielt wahrzunehmen. Durch Rückmeldung zu diesen Prozessen über die Messung und Visualisierung von beispielsweise Herzrate, Blutdruck oder sogar Hirnströmen (dem sogenannten Neurofeedback) können die Menschen lernen, diese Prozesse zu beeinflussen. Ähnlich verhält es sich auch beim kinesiologischen Muskeltest: Der Körper reagiert auf einen Reiz, z. B. eine gestellte Frage oder eine auf den Körper aufgelegte Substanz, entweder mit einem starken Muskel, was einer Ja-Antwort bzw. einer stärkenden/verträglichen Substanz entspricht, oder mit einem schwachen Muskel, was einer Nein-Antwort bzw. einer schwächenden/unverträglichen Substanz entspricht. Das funktioniert deswegen, weil Muskeln und Nerven (genauer: das autonome Nervensystem, das einen direkten Bezug zum Hypothalamus hat) zusammenarbeiten. Darum wird nicht nur das Erleben sondern sogar das reine Vorstellen einer negativ belegten Emotion wie z. B. Angst dazu führen, dass der Muskel schwach reagiert. Positive Gedanken und Gefühle hingegen lassen den Muskel stark bleiben. So können meine Klient:innen lernen, was ihrem System gut tut, wie sie auf welche Emotionen reagieren und von welchen Substanzen sie eher Abstand nehmen sollten.

Der Muskeltest an sich

Und wie funktioniert nun der Test, bei dem der Muskel stark oder schwach reagiert? Wir können dabei die Beziehung zwischen dem Unterbewusstsein und der Energie nutzen, indem wir „Richtig/Falsch“-Fragen stellen und dann die Reaktion des Körpers überprüfen. Die Reaktion kann auf verschiedene Arten überprüft werden, wird jedoch oft mit Methoden wie dem Armtest durchgeführt, bei dem die Testperson einfach einen Arm ausgestreckt vor sich hält, parallel zum Boden. Tatsächlich getestet wird dabei der Muskeltonus, d. h. der Spannungszustand des Muskels. Dies geschieht, indem ein deutlicher Impuls auf den Indikator-Muskel ausgeübt wird, zum Beispiel durch Drücken oder Ziehen. Die testende Person legt dann z. B. zwei Finger auf das Handgelenk der Testperson und stellt eine Frage, indem sie einen leichten Druck auf deren Handgelenk ausübt. Der Muskel reagiert entweder, indem er stabil bleibt (starker Muskel) oder indem er nachgibt (schwacher Muskel). Wenn der Arm der Testperson Widerstand leistet, ist das eine „starke Reaktion“ und kommt einer „Ja“-Antwort gleich. Wenn der Arm unter dem Druck nachgibt, ist das eine „schwache Reaktion“ und gleichbedeutend mit einer „Nein“-Antwort. Diese starke/schwache Reaktion ist die Grundlage für Muskeltests. In meiner Arbeit mit Klient:innen verwende ich in der Regel den Unterarmmuskel als Indikatormuskel, während andere Therapeut:innen lieber den Oberarmmuskel oder Muskeln in den Händen bzw. Fingern bevorzugen. Im Prinzip kann fast jeder leicht erreichbare Muskel als Indikatormuskel verwendet werden – dies ist lediglich eine persönliche Präferenz.

Nutzen des Muskeltests

Mit dem Muskeltest kann das Unterbewusstsein angesprochen werden, um Fragen zum körperlichen, geistigen und emotionalen Wohlbefinden zu beantworten. Dabei können die potenziellen Ursachen von Beschwerden und Symptomen ermittelt werden sollen – von Unverträglichkeiten bis hin zu eingeschlossenen Emotionen, von limitierenden Glaubenssätzen bis Themen auf seelischer Ebene.

Muskeltests werden von den meisten Menschen verwendet, die mit Energien arbeiten, um bei sich selbst oder ihren Patient:innen oder Klient:innen potenzielle Blockaden auf physischer oder mentaler Ebene zu identifizieren. Chiropraktiker:innen, Energieheiler:innen und natürlich Kinesiolog:innen verschiedenster Richtungen so wie ich setzen den Muskeltest einsetzten, um ihren Patient:innen zu helfen.

Der kinesiologische Muskeltest ermöglicht es also, den Energiefluss im Körper zu überprüfen und die Reaktion auf äußere Reize sichtbar zu machen. Durch die Interpretation der Muskelreaktionen können wir Rückschlüsse ziehen, was für dein System förderlich oder blockierend ist. Der Muskeltest ist dabei ein effektives Werkzeug, um die Bedürfnisse des Körpers, Geistes und der Seele besser zu verstehen und entsprechend auf sie eingehen zu können.


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Portraitbild Corinna Drißner - Coach und Kinesiologin aus Stuttgart

Über mich

Hi, ich bin Corinna – schamanische Psycho-Kinesiologin und ganzheitliche Coach aus Stuttgart mit jahrelanger Praxis-Erfahrung. Meine Vision? Dass du dich in jedem Lebensbereich – ob Beruf, Partnerschaft, Familie oder in deiner spirituellen Energie – wohl und ausgeglichen fühlst. Darum teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen leidenschaftlich gerne mit Menschen, die nach natürlichen Wegen suchen, ihr Wohlbefinden zu steigern. Möchtest du mehr über mich erfahren? Klicke hier.

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