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Buchtipp: „Der Weg des Schamanen – Das praktische Grundlagenwerk zum Schamanismus“ von Michael Harner

Autor und Inhalt

Michael Harner war ein US-amerikanischer Anthropologe, der durch seine Feldforschungen bei indigenen Völkern, insbesondere in Südamerika, tiefgehende Einblicke in schamanische Traditionen gewonnen hat. „Der Weg des Schamanen“ ist ein Buch über schamanische Praktiken, das eine Brücke schlägt zwischen traditionellen indigenen Heilmethoden und der modernen westlichen Welt. Das zentrale Thema des Buches ist der Schamanismus als eine Methode der Heilung und des spirituellen Wachstums. Das Buch präsentiert den von Michael Harner so genannten Kernschamanismus („core shamanism“), eine Synthese verschiedener schamanischer Traditionen, die unabhängig von spezifischen kulturellen Hintergründen funktioniert. Harner erläutert im Detail verschiedene schamanische Techniken. Dazu zählen:

 

  1. Schamanische Reisen: Eines der Kernkonzepte des Buches ist die schamanische Reise. Harner beschreibt detailliert, wie man in einen tranceähnlichen Zustand eintreten kann, um mit spirituellen Helfern in Kontakt zu treten und Antworten oder Heilung zu suchen. Er erklärt die Bedeutung von Trommelklängen und anderen rhythmischen Geräuschen, die dabei helfen, das Bewusstsein zu verändern und den Zugang zu anderen Wirklichkeiten zu ermöglichen. Good news für Menschen wie mich, die gerne nüchtern sind: Auch wenn dies zu seinen eigenen Erfahrungen gehört hat, braucht es laut Harner keine bewusstseinsverändernden (und in Deutschland zudem sowieso größtenteils illegalen 😉) pflanzliche oder synthetische Substanzen. Das Trommeln oder Rasseln genügt, um tranceähnliche Zustände hervorzurufen.
  2. Spirituelle Helfer und Krafttiere: Ein weiterer zentraler Aspekt sind laut Harner die spirituellen Helfer (wie z. B. Geistführer) und Krafttiere, die in schamanischen Traditionen eine wichtige Rolle spielen. Er erläutert, wie man sein Krafttier finden und wie man mit ihm zusammenarbeiten kann, um Führung, Schutz und Heilung zu erfahren. Diese Beziehungen sind laut Harner essentiell für die schamanische Arbeit und fördern ein tieferes Verständnis des Selbst und der Natur. Das kann ich absolut unterschreiben. Ich erinnere mich noch gut, wie ich in einem der MSPK-Seminare meiner kinesiologischen Ausbildung mein Krafttier gefunden habe und wie tief mich das berührt hat ❤️. Über dieses Thema hab ich mich darum besonders gefreut.
  3. Heilung und Zeremonien: Harner geht auch auf verschiedene schamanische Heilungstechniken ein, einschließlich der Extraktion schädlicher Energien. Er beschreibt, wie schamanische Praktiken nicht nur dem Einzelnen, sondern auch der Gemeinschaft zugutekommen können, indem sie zur Wiederherstellung von Gleichgewicht und Harmonie beitragen. Auch hier kann ich absolut mitgehen. In meiner kinesiologischen Arbeit findet Heilung ebenfalls zum großen Teil auf Energieebene statt und wer wie ich schon mal erleben durfte, welche wunderbaren Ergebnisse dadurch bei Klient:innen erzielt werden können, möchte da nicht mehr drauf verzichten.

Positives und Kritisches

Harners Schreibstil ist wie ich finde für einen Wissenschaftler 😉 klar und direkt, was das Buch leicht zu lesen, sehr verständlich und darum für viele zugänglich macht. Es ist leicht verständlich und (von den oben erwähnten Herausforderungen der Notwendigkeit einer zweiten Person mal abgesehen) auch leicht für Laien anwendbar. Von dem, was ich recherchiert habe, hat „Der Weg des Schamanen“ wesentlich dazu beigetragen, das Interesse und Verständnis für schamanistische Praktiken in der westlichen Welt zu wecken, was durchaus Anerkennung verdient. Auch wird es wohl häufig in Workshops und Kursen verwendet und hat viele dazu inspiriert, alternative spirituelle Wege zu erkunden.

Trotz der Stärken des Buches habe ich auch Kritik. Das Erste, was mich am Buch gestört hat: Es enthält sehr viele, für meinen Geschmack deutlich zu lange persönliche Erfahrungsberichte von Trancen, Quests usw. seiner anthropologischen Reisen nach Ecuador und Peru. Das liest sich an manchen Stellen eher wie ein Abenteuerroman als wie ein Sachbuch, und erst später folgen dann die Übungen. Auch wenn diese Berichte für manche Leser:innen interessant sein mögen, fand ich sie sehr langatmig und konnte da nichts wirklich Sinnvolles für mich herausziehen. Da hätte dem Buch etwas mehr Struktur gut getan. Bei einem angeblichen Grundlagenwerk hätte ich mir außerdem mehr Herleitung, Erläuterungen sowie ggf. historische und geographische Einordnungen des Schamanismus etc. gewünscht. Die im Buch beschriebenen Ansätze sollen es außerdem Praktizierenden ermöglichen, in veränderte Bewusstseinszustände einzutreten und so die „nicht-alltägliche Wirklichkeit“ zu erkunden. All die beschriebenen Praktiken sollen helfen, durch den Zugang zu anderen Bewusstseinsebenen Heilung und Antworten auf Lebensfragen zu finden. Da stellt sich mir aber die Frage nach den möglichen psychologischen Auswirkungen solcher schamanischen Selbsterfahrungen – gerade für Menschen, die wenig oder sogar noch gar keine Erfahrungen mit schamanischen Techniken haben. Da hätte ich einen entsprechenden Warnhinweis oder Disclaimer sinnvoll gefunden. Umgekehrt sind die Techniken aber für Fortgeschrittene ebenfalls nur bedingt anwendbar, weil so gut wie alle im Buch beschriebenen Rituale mindestens eine weitere Person benötigen. Das finde ich wenig praktikabel, weshalb mir schamanische Techniken lieber sind, die sich auch gut ohne eine zweite Person durchführen lassen, wie z. B. geführte Mediationen, Visualisierungen oder schamanische Reisen, die man allein machen kann. Im Buch geht es außerdem nicht nur um die Bewahrung alter Traditionen, sondern auch um deren Anpassung an die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der modernen Welt. Damit darf das Thema kulturelle Aneignung hier nicht unerwähnt bleiben – ein Thema mit Problempotenzial bei vielen Schamanismus-Varianten, die sich mindestens in Teilen auf Rituale und Praktiken indigener Völker beziehen. Michael Harner schlägt zwar an einigen Stellen die Brücke zwischen den Schamanismus-Varianten verschiedener indigener Völker, geht dabei aber wenig in die Tiefe. Trotzdem bleibt das Buch eine wertvolle Ressource für diejenigen, die schamanische Praktiken in einem modernen Kontext anwenden möchten, ohne auf ethnische oder kulturelle Traditionen zurückgreifen zu müssen.

Mein Fazit

„Der Weg des Schamanen“ ist unzweifelhaft ein einflussreiches Buch, das wohl schon sehr vielen Menschen den Zugang zu schamanischen Praktiken eröffnet hat. Dass die Brücke zwischen alten Traditionen und modernen Anwendungsformen geschlagen wird und von universellen Aspekten des Schamanismus, die über kulturelle Grenzen hinweg Anwendung finden können, gesprochen wird, hat mir als selbsternannte „moderne Schamanin“ natürlich gut gefallen. ich glaube darum, dass an Schamanismus Interessierte oder generelle spirituell Suchende einige wertvolle Einblicke gewinnen können. Allerdings bleiben für mich die genannten Kritikpunkte, weswegen ich das mit dem Standardwerk (insbesondere für Einsteiger:innen) zumindest ich so nicht unterschreiben kann.

Kennst du das Buch? Hast du vielleicht sogar schon eigene Erfahrungen mit schamanischen Praktiken gemacht? Teile deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren!

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Über mich

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Hi, ich bin Corinna – schamanische Psycho-Kinesiologin und ganzheitliche Coach aus Stuttgart mit jahrelanger Praxis-Erfahrung. Meine Vision? Dass du dich in jedem Lebensbereich – ob Beruf, Partnerschaft, Familie oder in deiner spirituellen Energie – wohl und ausgeglichen fühlst. Darum teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen leidenschaftlich gerne mit Menschen, die nach natürlichen Wegen suchen, ihr Wohlbefinden zu steigern. Möchtest du mehr über mich erfahren? Klicke hier.