Die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) sind rasant. Fast täglich erscheinen neue Tools, Plattformen oder Anwendungen, die unsere Arbeit, unseren Alltag und auch das Coaching verändern. Viele Menschen stellen sich (und manchmal auch ich mir selbst) die Frage: Werden wir Coaches bald überflüssig sein?
Ich finde: Nein. Aber es verändert sich etwas. Und zwar grundlegend.
Ich arbeite selbst sehr viel mit KI. Für mich ist sie eine hilfreiche Assistenz – eine, die ziemlich guten Output liefern kann, wenn ich ihr entsprechend guten Input gebe. So kann ich mir im Alltag Arbeit abnehmen lassen, was mir wiederum Zeit schenkt: Zeit für meine Klient*innen, für meine Coachees, für echte zwischenmenschliche Präsenz.
Und ich nutze KI gern als Sparringspartner. Das heißt: Ich teile meine Gedanken oder Ideen, lasse mir andere Perspektiven zeigen – ähnlich wie in einem echten Gespräch mit einem Kollegen oder einer Kollegin. Aber: Ich übernehme die Inhalte nie unbesehen. Zum einen, weil es mir wichtig ist, dass das Ergebnis wirklich zu mir, meiner Haltung und meiner Arbeit passt und mein Stil erhalten bleibt. Zum anderen, weil KI-Tools wie ChatGPT eben nicht fehlerfrei sind. Wer länger mit ihnen arbeitet, kennt diese Momente, in denen das Tool Antworten liefert, die nicht nur ungenau, sondern schlichtweg erfunden sind. Deshalb braucht es immer noch den Menschen, der prüft, denkt, abgleicht, reflektiert. Genau das ist auch im Coaching zentral.
Im Coaching – ganz besonders im 1:1 – suchen Menschen nicht nur Antworten, sondern Verbindung. Resonanz. Präsenz. Sie möchten sich gesehen, gehört und verstanden fühlen. Und das ist nichts, was sich vollständig in Algorithmen abbilden lässt.
Natürlich weiß ich, dass es KI-Anwendungen gibt, die mittlerweile Tonfall analysieren oder Mikro-Expressionen erkennen können. Und ich glaube auch, dass es Klient*innen gibt, für die ein Gespräch mit einem KI-basierten Coach reicht – sei es aus Budgetgründen oder aus dem Wunsch nach schneller, anonymer Unterstützung. Für manche Fragestellungen kann das durchaus passend sein.
Aber sobald es tiefer geht, sobald es um Themen hinter den Themen geht, braucht es mehr als technische Intelligenz. Dann braucht es menschliche Intuition. Und genau da liegt unsere Stärke als Coaches – und auch mein ganz persönlicher Ansatz.
Ein weiterer Punkt, der mir wichtig ist: Im Coaching geht es oft um sehr persönliche Themen. Und auch wenn KI-Systeme mit Datenschutzrichtlinien arbeiten – sobald Daten auf einem Server liegen, ist nicht mehr ganz klar, wo sie wirklich landen oder wie sie langfristig verarbeitet werden. Das gilt unabhängig davon, ob sich der Server in Deutschland, den USA oder sonst wo befindet.
Ich verstehe deshalb gut, dass viele Menschen beim Einsatz von KI im Coaching zögern. Denn Coaching basiert auf Vertrauen – und das lässt sich nicht durch technische Verschlüsselung ersetzen.
In meiner Arbeit als Coach gilt immer absolute Verschwiegenheit. Was im Raum gesagt wird – online oder vor Ort – bleibt im Raum. Und genau dieses Vertrauen ist nicht nur ein Versprechen, sondern die Grundlage meiner Arbeit.
Ich arbeite sehr strukturiert, sehr klar und bringe Dinge gern auf den Punkt. Das schätzen meine Klient*innen. Genau das ist etwas, was KI – zumindest derzeit – nur begrenzt leisten kann. Vor allem nicht in der Kombination mit Visualisierung und bildhaftem Denken. Die meisten KI-Modelle basieren auf Sprache. Aber Sprache allein reicht nicht aus, wenn man neue innere Landkarten entwickeln möchte. Dann braucht es auch Bilder, Metaphern, das, was zwischen den Worten liegt.
Hinzu kommt: Meine Arbeit ist nicht rein kognitiv. In der Kinesiologie arbeite ich zusätzlich mit dem Muskeltest, mit dem Körper, mit Energie. Ich verbinde schamanisches Wissen mit psychologischer Struktur. Das ist ein ganzheitlicher Zugang, der nicht nur „versteht“, sondern „verbindet“. Und ich glaube nicht, dass sich das in absehbarer Zeit in eine KI übertragen lässt.
Ich bin überzeugt: Die Zukunft liegt im Zusammenspiel. KI kann und wird uns unterstützen – als Werkzeug, als Analysehilfe, vielleicht auch als Sparringspartner für erste Impulse. Aber sie wird Coaching nicht ersetzen. Coaching bleibt ein Raum für Begegnung, für Reflexion, für persönliche Transformation.
Vielleicht lese ich diesen Artikel in fünf Jahren und lache über meine heutige Einschätzung. Vielleicht ist dann vieles möglich, was wir heute noch für undenkbar halten. Aber bis dahin bleibe ich dabei: Es sind die echten Begegnungen, die nachhaltige Veränderungen möglich machen. Und genau deshalb bleibt Coaching auch in Zeiten von KI zutiefst menschlich.
Du möchtest herausfinden, wie Coaching dich gerade jetzt unterstützen kann – mit klarem Blick, strukturierter Begleitung und echter Resonanz?
Dann schau gern auf meiner Coaching-Seite vorbei oder vereinbare direkt einen Termin – online oder vor Ort in Stuttgart. Ich freue mich auf unser Gespräch.